Die Kirche

Dreieinigkeitskirche Reutte

Kirchengeschichtlich gilt ab 1782 auch im Außerfern das Toleranzpatent Josephs II. Allerdings werden Evangelische noch 1877 vom Katholischen Politischen Verein für Reutte und Umgebung angefeindet. Obwohl Reutte 1884 erste Predigtstation der Innsbrucker Evangelischen Gemeinde wird, erfolgt die Betreuung ausschließlich von der Nachbargemeinde Füssen/Allgäu.
Nach dem Ersten Weltkrieg ziehen evangelische Familien aus Norddeutschland zu, die Gemeinde wächst. 1931 findet die erste Konfirmation in Reutte statt. Das Reuttener Textilwerk und das Metallwerk Plansee fördern die kleine Gemeinde.
Nachdem der Zweite Weltkrieg vorerst alle Hoffnungen auf einen eigenen Kirchenbau zerschlagen hatte, wird 1956 unter Pfarrer Gottfried Fries doch noch der Grundstein für die Evangelische Kirche in Reutte gelegt. Mit viel Eigenleistung, aber auch durch großzügige Spenden des Gustav-Adolf-Werkes, der Familie Engel, der Öffentlichen Hand und nicht zuletzt der Vortragsreisen von Pfarrer Fries gelingt es, den Kirchenbau in zwei Jahren zu errichten.
Am 1. Juni 1958 wird die Dreieinigkeitskirche in Reutte im Beisein von Superintendent Wilhelm Mensing-Braun/Linz, Bischof D. Gerhard May und vielen Pfarrern und Ehrengästen aus dem In- und Ausland eingeweiht. Unter Pfarrer Werner Wehrenfennig, der von 1961 bis 1980 in Reutte Pfarrer war, wird Reutte definitiver Sitz der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Tirol West mit einer Fläche von 4500 km2 (politische Bezirke Reutte,  Imst und Landeck) die mit Abstand größte Gemeinde der Evangelischen Kirche in Österreich. Unter Pfarrer Mag. Andreas Domby tritt Pfarrer Mag. Richard Rotter 1983 sein Amt als Pfarrer in Landeck an. 1993 kam Pfarrer Mag. Mathias Stieger aus Siebenbürgen nach Reutte und versah den Pfarrdienst bis 2020. Danach gab es für 3 Jahre Vertretungsdienste (Pfarrer Stieger, Superintendent Dantine) bis im Herbst 2023 Pfarrer Michael Jäger zum Dienst in der Gemeinde beauftragt wurde. Jedoch ist Reutte mittlerweile zu einer halben Pfarrstelle geworden, weshalb Pfarrer Jäger mit einer weiteren halben Stelle als Tourismusseelsorger diesseits und jenseits der tirol-bayrischen Grenze tätig ist.