Die Botschaft im Verborgenen

Nach dem Zuspruch des Engel „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“, nach dem himmlischen Gesang der Engel „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“, nach der Aufwartung und Anbetung der Hirten und der drei Weisen, nach dem Lobpreis des betagten Simeon “ Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen“, nach dem Jubellied der frommen Hannah im Tempel, wird es ruhig um das Jesuskind. Die Eltern müssen flüchten, wie viele vor und nach ihnen auch, und kehren nach längerem Unterwegssein wieder in ihr Heimatdorf Nazareth zurück. Vom 12-jährigen Jesus wird noch erzählt, dass er gemeinsam mit seiner Familie und der ganzen Sippe zum Passahfest nach Jerusalem pilgerte und im Tempel mit den Gelehrten so heftig diskutierte, dass er auf die Heimreise vergaß. Als ihn seine Mutter nach längerem Suchen im Tempel fand und ihn auf seinen Ungehorsam gegenüber ihr und Josef (dem Vater) aufmerksam machte, antwortete er: “ Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, was meines Vaters ist?“ Lukas erzählt weiter: „Seine Mutter verstand das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. Und Jesus ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.“

Wir würden gerne noch einiges aus der Kindheit und Jugend Jesu erfahren. Darüber jedoch schweigen die Evangelisten. Bis zu seinem öffentlichen Auftritt als 30-jähriger etwa ist alles wie im Nebel umhüllt. So ist es oft auch mit der christlichen Botschaft. In der Advents- und Weihnachtszeit, vielleicht auch noch zu Ostern, weniger dann zu Pfingsten, wird es hell „um Jesus.“ Menschen fragen kritisch in den Pfarrgemeinden, vehement sogar einige Freikirchen, ob wirklich die Botschaft hörbar würde oder ob sie zu stark, gerade zu Weihnachten, von und in der Tradition verpackt sei.

Ich freue mich trotz allem auf Weihnachten, auch wenn sich die Freude manchmal verspätet einstellt oder von gewissen Faktoren getrübt wird. Die Botschaft, das Licht Christi, tritt sichtbar aus der Verborgenheit heraus. Ich darf mich in dieses Licht stellen und es mit anderen teilen. Wir dürfen und sollen es weiter geben, damit es in dieser Welt, in unseren Häusern und in unseren Herzen hell werde.

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